Die Spielgruppe ist wie eine Zauberkiste: man weiss zu Beginn des Schuljahres nicht so genau, was sie beinhaltet, tausend Dinge können daraus entstehen, welche mich zum Staunen, zum Lachen, zum Mitfiebern oder Nachdenken bringen. In loser Folge lade ich Euch zu verschiedenen Vorstellungen ein.

Der Zauberstab liegt nicht in meiner Hand. Die Kinder sind es, die mit ihrer Art die Welt zu sehen, die Dinge zu erleben und die Spielgruppenleiterin mitwirken zu lassen, aus der Spielgruppe ein Erlebnis machen.

Hereinspaziert...

Mittwoch, 22. Januar 2014

Was mit den wilden Kerlen machen?

Ich kann sagen, dass die Eingewöhnungsphase nun abgeschlossen ist und ich die diversen Charaktere meiner Gruppe mittlerweile etwas kennen gelernt habe. Wie immer gibt es die Stillen, die Jungen, die Verspielten, die Neuen, die Scheuen, die Mutigen, die Spassmacher und.... die Wilden!
Dieses Jahr scheine ich mit einer besonders lebhaften Gruppe gesegnet zu sein und einer Mehrzahl von Jungs,welche die Gruppe entsprechend auf Trab halten. Hinzu kommt die Tatsache, dass viele Kinder knapp 3-jährig sind und sie das Spielen in der Gruppe zunächst noch erlernen müssen. Da reicht es unter Umständen nicht, dass ich Spielsachen zur Verfügung stelle und sie "machen lasse". Bevor sie sich in Rollenspiele oder gemeinsames Wirken vertiefen können, werden Ideen entwickelt, die in beschränkten Platzverhältnissen, wie es in unseren Räumlichkeiten der Fall ist, nicht lange gut gehen. Ich meine damit Spielsachen herumwerfen, auf Tische und Stühle klettern und runter hüpfen, herumrennen und schupsen.
Es braucht also eine gewisse Koordination und Spielvorgaben, damit sich das Zusammenwirken in sicheren Bahnen bewegt. Ich habe mit der Erfahrung der letzten Jahr verschiedene Tricks und Ideen entwickelt, welche nun zum Einsatz kommen.


  • Ich erzähle gerne das Buch "wo die wilden Kerle wohnen" von Maurice Sendak. Dieser Kinderbuchklassiker illustriert beinahe ohne Worte die Reise von Max zu den wilden Kerlen, die in Form von "gfürchigen" Monstern mit Klauen, Krallen, Hörnern, leuchtenden Augen, schuppigem und drachenähnlichem Aussehen daherkommen. Max unternimmt eine Reise zu ihnen und darf sich nach Herzenslust austoben. Nach der Geschichte verwandeln wir uns alle in Monster und toben uns ganz nach dem Vorbild des Buches aus. Die Rückreise auf dem Schiff unternehmen wir auch gemeinsam, um wieder in die "ruhige" Welt der Kinder sicher zu landen.
    Es ist für mich eine der schönsten Geschichten, die man mit Kindern nachspielen kann und die auch als kleines Theater mit einfachsten Mitteln realisiert werden kann. Der Übergang von wild zu ruhig verläuft spielerisch und es kann auch mehrmals im Sinne von Spannungsaufbau und -abbau wiederholt werden.
  • Dieses Jahr habe ich mich dafür entschieden, die Gruppe an einem der beiden Halbtage, in der wir uns treffen, immer auf dem grossen, uns zur Verfügung stehenden Spielplatz zu betreuen. Normalerweise unternehmen wir dies eher an den sonnigen und warmen Tage. Aber bei einer wilden Truppe mögen alle ihre Energie bei jedem Wetter auf den Kletterseilen und in den Schaukeln loszuwerden, bevor wir uns bei Znüni oder Zvieri im Haus wieder aufwärmen. 
  • Beim Aufstellen eines Parcours sind die Kinder immer mit viel Eifer und Ideen dabei. Das kann z.B. sein, dass wir eine Bahn von Stühlen aufstellen, über die es zu balancieren gilt. Dabei muss auch gelernt sein, dass ein Kind nach dem anderen dran kommt und man sich wieder hinten anstellen muss, wenn man fertig ist. Ein meist noch etwas schwieriges Konzept am Anfang, das aber sehr schnell klappt. Oder wir kriechen unter Tischen durch, balancieren auf Spielkissen oder hüpfen durch Ringe.
  • mit allen Spielkissen bauen wir gemeinsam eine Höhle, in der dann nacheinander verschiedene Tierarten schlafen gehen. Ich wecke dann die Tiger, Schlangen, Hunde, Flamingos oder Esel und alle dürfen sich im Raum als dieses Tier bewegen. Nach einer Weile müssen alle wieder schlafen gehen und wir erwachen als eine neue Tierart. 
Mit wenigen Ideen kann das Spielen etwas gelenkt werden, ohne dass das freie Spiel ganz in den Hintergrund gerät. Denn schliesslich ist es das oberste Gebot unserer Spielgruppe, dem Spiel gaaaaaanz viel Raum zu geben.

Und was habt Ihr für Ideen? Gerne lese ich Eure Kommentare dazu!


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