Die Spielgruppe ist wie eine Zauberkiste: man weiss zu Beginn des Schuljahres nicht so genau, was sie beinhaltet, tausend Dinge können daraus entstehen, welche mich zum Staunen, zum Lachen, zum Mitfiebern oder Nachdenken bringen. In loser Folge lade ich Euch zu verschiedenen Vorstellungen ein.

Der Zauberstab liegt nicht in meiner Hand. Die Kinder sind es, die mit ihrer Art die Welt zu sehen, die Dinge zu erleben und die Spielgruppenleiterin mitwirken zu lassen, aus der Spielgruppe ein Erlebnis machen.

Hereinspaziert...

Freitag, 24. Mai 2013

Hüetimamis, pro und contra

Woche für Woche wechseln sich die Mütter meiner Spielgruppe ab und unterstützen mich während zweieinhalb Stunden. Die Freude der Kleinen, die den Spielgruppenmorgen in Begleitung ihres Mamis geniessen dürfen, gleicht der Vorfreude auf den Geburtstagskuchen.

Für Mütter ist dieses Fenster, an dem sie einen kleinen Einblick in den Alltag der Kindergruppe erhalten, meist sehr beliebt und willkommen. Sie dürfen erleben, wie ihr Kind mit anderen spielt und Verse mitsingt von denen sie gar nicht wussten, dass sie so flink über die Lippen gehen. Oder sie erleben Verhandlungen und Kompromisslösungen unter Spielkameraden, die diplomatisches Gespür vermuten lassen. So vielfältig die Palette der Kinder in der Gruppe ist, so vielfältig sind natürlich deren Mütter. Und mein Verständnis gilt nicht weniger denjenigen, die lieber auf das Mithüten verzichten würden, um die ohnehin immer zu knappe Zeit alleine ohne Anhang zu nutzen.

Für mich als Leiterin sind die begleiteten Stunden immer eine wertvolle Möglichkeit, das Kind in einer anderen Konstellation zu erleben. Denn ja, die Kinder verhalten sich allesamt anders, wenn Mami der Spielgruppe beiwohnt. So bleiben die einen lieber bei Mami hängen und geniessen den kuscheligen Hafen. Andere beweisen gerade an diesem Morgen sehr viel Selbstvertrauen und testen ihre Freunde in Sachen Besitz- und Machtkämpfe. Oder aber ich bemerke, wie sie mit schnellem Kontrollblick immer wieder sicher stellen, ob ihr Mami gesehen hat, was sie soeben vollbracht haben. Der Stolz auf ihre Leistung möchten sie in ihren Augen lesen können. Alles spannende, aussagekräftige und wichtige Eindrücke für mich.
Im ungezwungen Gespräch mit der Mutter während des Morgens erfahre ich auch vieles über die Familie und ihr Umfeld. So kann es sehr hilfreich sein, mit diesen Informationen dem Kind auf angemessene Weise zu begegnen und sein Verhalten zu interpretieren, wo nötig.

Es steht mir ein bedeutender Wechsel bevor, in dem ich von der bisher bewährten Hüetimutter zum Zweierteam wechseln werde. Eine Assistentin wird mir ab August Gesellschaft leisten und ich erhoffe mir, dass wir bald ein eingespieltes Team sind.

So sehr ich die obigen Vorteile zu schätzen gelernt habe, so sehr freue ich mich auf die Spielgruppenzeit mit einem fixen Betreuungsduo. So haben ich und meine Kollegin hoffentlich mehr Zeit für einzelne Kinder, die manchmal im Trubel untergingen. Nebst den zusätzlichen zwei Hände, die mir bei Bastel-, Aufräume- und Betreuungsarbeiten vertraut zur Seite stehen werden, bin ich gespannt auf den Austausch von Eindrücken. Es wird eine Bereicherung sein, in gewissen Fällen eine Zweitmeinung einholen zu können. Wenn ich verunsichert bin beim Verhalten eines Kindes, werde ich zwei weitere Augen wissen, deren Beurteilung der Situation ich beiziehen kann.

Ob mit einer Mutter oder mit einer Kollegin, beide Versionen haben sicher auch ihre Nachteile. Die Hüetimütter waren nicht immer alle hilfsbereit, ganz wenige gar manchmal eher eine Belastung als eine Hilfe. Wenn ich an gewissen Tagen nicht wusste, wo mir der Kopf steht, so war das oft, weil mir schlicht zwei Hände fehlten.
Wie sich der Einsatz zu zweit bewähren wird, bleibt mir noch zu entdecken.


ein bisschen Glanz

Quer durch unser Land gibt es tausende von Spielgruppen. Jede von uns funktioniert mit unterschiedlichen Vorgaben oder Rahmenbedingungen, die Umstände sind in jeder Gemeinde anders, teilweise sind wir organisiert, die meisten selbständig, wir sind in Schulen unterbracht, in privaten Wohnräumen, wir spielen draussen oder drinnen, sind auf Bauernhöfen anzutreffen, einige haben finanzielle Unterstützung, andere kommen ganz alleine aus, wir begleiten die Kinder zu zweit, mit Hüetimütter oder auch im Alleingang, wir betreuen nur fremdsprachige Kinder oder vor allem Deutschsprechende, ein Mix aus vielem ist oft der Fall.
Vor allen ziehe ich hier gleichermassen meinen Hut. Denn allen ist gemeinsam, dass das Kind im Mittelpunkt steht und es zum ersten Mal in seinem Leben den Weg ausserhalb des vertrauten Heimes betreten darf. Wir reichen ihm die Hand, damit es eine bereichernde erste Erfahrung wird.

In den Weiterbildungen lernte ich zahlreiche Menschen kennen, die sich mit Leib und Seele für ihren Beruf einsetzen. Für viele ist es gar eine Berufung und es wird ein Engagement bewiesen, der in gewissen anderen Berufsbranchen seinesgleichen sucht. Die unglaubliche Zeitaufopferung mit geringer finanzieller Entschädigung und die privaten Mittel, die zum Wohle der Kinder zur Verfügung gestellt werden, beeindrucken mich. Und das alles oftmals für eine Anerkennung, die man sich erbitten muss.

Umso mehr darf unsere Spielgruppenstimme gehört werden und die kleine, aber feine Arbeit, die seit Jahrzehnten geleistet wird und eine wichtige Spur hinterlässt, gesehen werden. Pionierinnen vor uns riefen die ersten organisierten Spielgruppen ins Leben und haben mit bewundernswertem Einsatz dafür gesorgt, dass heute Literatur, Weiterbildungen, Verbände, Interessengemeinschaften, Homepages und vieles mehr unsere tägliche Arbeit unterstützt.
Die Eltern, welche die Kinder in unseren Gruppen einschreiben, sind meist die ersten, welche die Leistung, die von Spielgruppen erbracht wird, anerkennen. Ich würde mir wünschen, dass die öffentliche Hand ebenso verstehen würde, welche wichtige Arbeit geleistet wird.
Dafür gibt es von mir ein "Bravo"!





Freitag, 17. Mai 2013

das Publikum am Elternabend


Zum Thema Elternabend könnte man ganze Bücher mit Unterhaltungswert verfassen.

Die Nervosität, die ich vor dem Elternabend meiner eigenen Spielgruppe verspüre hat damit zu tun, dass ich die Eindrücke und Gedanken aus der Sicht des Elternteils, der im zu niedrigen Schülerstuhl sitzt, kenne. Ich kann mir vorstellen, was im Kopf der Mütter und Väter vorgehen kann und habe gerade deswegen Respekt vor deren Meinungen. Als vierfache Mutter, die mittlerweile eine ganze Reihe von Elternabenden aller Stufen erlebt hat, empfinde ich Elternabende je nach Lehrer ein nötiges Übel, teilweise informativ, manchmal unterhaltsam, vielleicht spannend.

Bleibt, dass man sich die individuell wichtigen Informationen wie Rosinen aus dem Angebot herauspicken soll und auch ab und zu Scheuklappen anziehen darf. Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass man als Eltern der beste Spezialist beim eigenen Kind ist. Wohl soll gemeinsam mit den Betreuungspersonen an einem Strick gezogen werden, aber man darf sich immer auch auf sein Bauchgefühl verlassen. Mein Bauch spürt, wann sich mein Kind wohl fühlt und somit die Umstände für sein zufriedenes Entfalten stimmen.

Es soll auch erwähnt werden, dass ich schon Elternabende erlebt habe, an denen schon von vornherein angenommen wird, man sei als Elternteil total inkompetent und man müsse mich, noch bevor man sich gegenseitig besser kennen gelernt hat, mit dem Mai-Mai-Finger belehren  und mir meine Pflichten aufzeigen. Eine für mich sehr unschöne und negative Art, die Beziehung mit dem Ziel des Wohlergehens meines Kindes anzufangen.


Mit einem Augenzwinkern gebe ich gerne Einblick in eine unvollständige Liste von Herausforderungen, die im Publikum lauern könnten. An jedem Elternabend, von der Spielgruppe weg bis zur Oberstufe, findet man im Publikum unfehlbar den Elternteil,

a) der zu viel redet 
b) völlig Belangloses fragt 
c) nur über das eigene, natürlich überdurchschnittlich begabte Kind spricht und sich nach Spezialförderung erkundigt 
d) der sich trotz peinlich berührtem Räuspern der anderen im Saal nicht aus der Ruhe bringen lässt und ungestört weiter zum Haareraufen über Deplatziertes referiert
e) übereifrig alles notiert (ja, sogar mit Laptop am Anlass erscheint und in Echtzeit alles tippt)
f) schläft und den Anlass für das zu dieser Tageszeit übliche Dösen auf dem Sofa nutzt
g) zwar flüsternd, aber in einer unüberhörbar und störenden Lautstärke tratscht und den Elternabend mit der Kaffeepause verwechselt
h) den Referenten für einen Affen hält und sich über ihn lustig macht

Alles schon erlebt. Was blüht mir am kommenden Elternabend?



Mittwoch, 15. Mai 2013

fidibus - Kinder zaubern Wortspiele

Claus spricht zu Hause Niederländisch. Nun schon im 2. Jahr in meiner Spielgruppe, ist sein Deutsch aber schon wortreich und er kann sich bestens verständigen. Wir sitzen alle am Basteltisch, als er mich fragt, wo eigentlich Eva sei. "Sie isch uf em Hüüsli", antworte ich, mit meiner Konzentration ganz bei den Bastelarbeiten. Claus läuft zum Fenster und schaut auf den Spielplatz. Besorgt ruft er aus: "Sie ist nicht im Hüüsli, wo ist Eva??!" Ich werde in Zukunft wieder das Wort Toilette verwenden...

Dienstag, 14. Mai 2013

fidibus - Kinder zaubern Wortspiele

Ich erzähle Lea ein Bilderbuch, in dem einem Kind im Krankenhaus die Mandeln herausgenommen werden. Lea ist sichtlich ganz von der Geschichte eingenommen. Bei unserem nächsten Spielgruppenmorgen fragt sich mich, ob ich ihr das Buch erzählen würde, in dem das Mädchen die "Chärnli" herausgenommen werden...

Première: Bibliotheksbesuch


Ausflüge sind immer ein Abenteuer. Für mich neu war dieses Jahr der Besuch der Bibliothek.

Die Strecke von der Spielgruppe bis zur Bibliothek ist dann ein Vergnügen, wenn es einen Teil freies Rennen und Laufen gibt und einen Teil, an dem wir uns am Seil haltend zu einem Zug formieren. Dazu singe ich "Tschipfu, Tschipfu, Isebahn chunnt". So können auch Strassen sicher überquert werden.

Die Bibliothekarin empfängt die Kinder und Mamis, die uns begleiten mögen. Eltern, die bisher die Bibliothek noch nicht kennen gelernt haben, können auf diese Weise einen kurzen Eindruck gewinnen. Die Begleitung der Kinder ist allerdings freiwillig.

Ich hatte nicht bedacht, dass es für die meisten Kinder eine neue Welt ist und sie die zahlreichen Regale mit Bücher auf ihre ganz eigene Weise entdecken. Auf allen Ebenen werden Romane, Biografien und Englisch-Literatur herausgezogen und aufgeklappt, was ja das Ziel des Ausflugs ist. Hingegen bleiben diese für die Kleinen unspannenden Bücher danach am Boden kreuz und quer in den Gängen liegen, bevor ich dazu komme, mit nur zwei Händen dem besorgten Blick der Bibliothekarin folgend das Durcheinander einigermassen zu richten... Notiz an mich: das nächste Mal müssen wir vorher im Kreis besprechen, wie man auf Bücherentdeckungsreise geht! Zumal sie eine Weile brauchen, bis sie die Bilderbücher-Ecke entdecken und sich dort  nach Lust und Laune austoben. Dann aber ist es ein Fest der Ausrufe und Begeisterung. Insbesondere ein Bilderbuch über Pinguine fesselt einige und sie lassen sich gerne die Eier, die Brut und die unterschiedlichen Gefieder zeigen.
Die Bibliothekarin möchte die Kleinen auf eine innere Bilderreise (also mit geschlossenen Augen der Geschichte zuhörend) mitnehmen. Ich bin nicht überzeugt, wie konzentriert 3-Jährige schon zu einer solchen Reise fähig sind, vor allem für die fremdsprachigen Kinder könnte es langweilig sein. Zu gross ist zudem die Aufregung und das spezielle Umfeld, als dass die Kinder an Augen schliessen denken mögen.  Dafür ist die kleine Raupe Nimmersatt, die sie mit Bildern erzählt, genau das richtige für die Gruppe. Diese Geschichte kennen sie bereits. Sie zählen fleissig auf und erkennen gerne die bekannten Bilder.


Montag, 13. Mai 2013

Basteltipp: der Frühling kommt, die Kresse keimt

Wir haben Watte auf Plastikteller verteilt. Schälchen habe ich mit Wasser gefüllt und mit Lebensmittelfarben (in Pulverform, zu bestellen im Online-shop bei www.spielgruppe.ch) in verschiedenen Tönen bereitgestellt. Die Kinder dürfen mit Hilfe von Plastikpippetten das Wasser aufnehmen und auf der Watte verteilen.
(zu Beginn eine knifflige Aufgabe für einige, andere haben nach Sekunden begriffen, wie es funktioniert und sind ganz flink im Watte färben).
Zum Schluss streut jeder mit einem Salzstreuer Kressesamen nach Belieben auf die Watte. Nun sind wir gespannt, auf die kleine Wiese, die im Teller wächst!
(Watte muss die nächsten Tage regelmässig mit Wasser feucht gehalten werden)



Basteltipp: zum Muttertag, weil ich Dich mag

Keine aussergewöhnliche Idee, aber immer wieder beliebt bei den Mamis. Und die Kinder sind mit Eifer dabei, wenn sie sich vorstellen, wie sie die Seife aus dem Spender drücken dürfen...
Seifenspender von der Migros (Budget) kaufen, die Etikette lässt sich mühelos und ohne Wasser spurenfrei abziehen. Mit Akrylfarben bemalen lassen. Nach ein oder zwei Tagen Trocknungszeit dürfen die Kinder mit Glitzerleim dem ganzen noch den nötigen Glanz verleihen - einfach Finger eintauchen und verstreichen, was ohnehin ein besonderer Spass ist!



Basteltipp: Chlüppli und Schnüre verzieren Fenster und Türe






Verschiedenfarbige Schnüre erhalten je an einem Ende drei Holzperlen zum Beschweren.









Für jedes Kind gibt es eine persönliche Hängeschnur.
Die Kinder bemalen in einem ersten Schritt einige Holzklammern, die ich mit Heissleim vertikal auf die Schnüre leime.


Nun können wir Papierblumen, -schmetterlinge oder -herzen bemalen und bekleben und gleich anschliessend in die Klammern an die Schnüre hängen. Schon sieht der Spielgruppenraum frühlingshaft aus.





Elternabend


Im Alltag bin ich mit dem Jahresabschluss beschäftigt, aber die Vorbereitungen für den Elternabend des neuen Schuljahres laufen bereits auf Hochtouren. Dieser steht bei uns schon im Juni vor der Türe.

Vor jedem Elternabend hadere ich mit meiner eigenen Unsicherheit und Nervosität. Von Jahr zu Jahr hat die Erfahrung mich gelehrt, was ich anpassen musste. Vom Tempo, das ich drosseln musste, über das ausführliche Anschauungsmaterial, das ich ausbaute bis hin zu den sprachlichen Stützen, die ich den fremdsprachigen Eltern bieten kann, habe ich den Umfang des Elternabends ergänzt.
Gerade weil ich jedes Jahr eine grosse Anzahl Familien mit Migrationshintergrund in meiner Spielgruppe habe, versuche ich mit Bildern und Gegenständen das zu unterstreichen, was ich in Worte fasse. Znünitäschli und Finken bekommen viel mehr Beachtung, wenn man dazu Beispiele mitbringt, zeigt und herumreicht. Wie ein gesunder Znüni aussieht ist klar, wenn die gleichen Häppchen am Elternabend serviert werden. Fotos vom vergangenen Spielgruppenjahr sind ein willkommener Rückblick für die Eltern, die bereits dabei waren und ein spannenden Einblick für Neustarter.
Ganz abgesehen davon ist es auch für deutschsprachige Eltern viel spannender, einem abwechslungsreichen Vortrag beizuwohnen.

Ich bin eine leidenschaftliche Kamishibai-Erzählerin und immer wieder beeindruckt, wie dieses japanische Holztheater die Kinder in eine Geschichte eintauchen lässt. Die Blicke sind mit Garantie von dieser kleinen Bühne angezogen und im Zeitalter der elektronischen Medien, hat schon manch einer diesen Papierfernseher ebenso fasziniert angeschaut wie den digitalen... 
Kann ich auch die Aufmerksamkeit der Eltern auf diese Weise holen? 
Statt Folien und Blätter habe ich für dieses Jahr ein Dutzend A3-Seiten mit den wichtigsten Eckdaten zur Spielgruppe gestaltet .
Es ist eine Herausforderung, mit wenig aber guten Wörtern und Bildern das Wesentliche festzuhalten. Ich bin gespannt auf die Wirkung und erzähle dann gerne von meiner Erfahrung nach diesem Versuch.


Vorhang auf


So sicher wie nach Frühling, Sommer und Herbst der Winter kommt, so bestimmt hat meine Gruppe die verschiedenen Gruppenphasen durchlaufen. Das Spielgruppenjahr befindet sich in ihrer letzten Phase. Wie hiess es so schön in der Ausbildung? Forming, Storming, Norming, Performing und Closing.

Natürlich ist der Übergang von einer zur nächsten Phase fliessend, aber gerade die beiden letzten laufen parallel. Meine kleine Gruppe von 10 Kindern hat einen soliden Zusammenhalt gefunden, jeder hat sein Plätzchen und seine Rolle, der Alltag rollt, die Kinder können jeder in seinem Rhythmus "performen" und brauchen mich nur noch am Rande. Wie schön!
Einige sind bereits in der letzten Phase angekommen, sie haben den Kindergarten vor Augen und beginnen innerlich damit, mit der Spielgruppe abzuschliessen. Meine Geschichten dürfen ruhig ein bisschen länger und komplexer sein, damit ich mir ihre Aufmerksamkeit sichere. Neue Spiele müssen her, damit es für jeden noch etwas zu entdecken gibt. Und wenn es das Wetter zulässt, bringt das Spiel im Freien genügend Abwechslung und Spielideen, die im Winter im Haus stattfanden.

Nicht nur die Kinder blicken in Richtung Kindergarten: auch einige Eltern spüren, dass ihr Kind nun für den Kindergarten bereit ist. Das war noch vor einigen Wochen für gewisse schwierig. Wenn Sam zu seinem Mami sagt: "d'Finke ziehn ich allei aa, Mami!", dann ist das für Mami eine unmissverständliche Autonomie-Botschaft: ich kann das. 
Die vier Kinder, die mir auch nächstes Jahr in meiner neuen Gruppe erhalten bleiben werden, haben sich in diesem Jahr stark entwickelt und ich freue mich bereits jetzt, sie als "die Grossen" in der Gruppe zu wissen.

Closing… auch ich darf abschliessen. Wer wird mir am meisten fehlen? Der kleine Clown, der immer für Stimmung sorgte im Kreis? Die Prinzessin, welche ich mit Vorsicht aus ihrem stummen Schlösschen zu locken versuchte? Der Pirat, dessen Kräfte oft auf Kissen statt andere Kinder gerichtet werden musste? Jeder von ihnen hat meine Schatzkiste von Erfahrungen gefüllt und ich bin für jeden von ihnen dankbar.
Ich geniesse die Routine, die sich im Laufe des Jahres eingependelt hat und doch wird es wieder eine spannende Herausforderung sein, die neuen Kinder in diesen Zyklus einführen zu dürfen.