Die Spielgruppe ist wie eine Zauberkiste: man weiss zu Beginn des Schuljahres nicht so genau, was sie beinhaltet, tausend Dinge können daraus entstehen, welche mich zum Staunen, zum Lachen, zum Mitfiebern oder Nachdenken bringen. In loser Folge lade ich Euch zu verschiedenen Vorstellungen ein.

Der Zauberstab liegt nicht in meiner Hand. Die Kinder sind es, die mit ihrer Art die Welt zu sehen, die Dinge zu erleben und die Spielgruppenleiterin mitwirken zu lassen, aus der Spielgruppe ein Erlebnis machen.

Hereinspaziert...

Montag, 13. Mai 2013

Vorhang auf


So sicher wie nach Frühling, Sommer und Herbst der Winter kommt, so bestimmt hat meine Gruppe die verschiedenen Gruppenphasen durchlaufen. Das Spielgruppenjahr befindet sich in ihrer letzten Phase. Wie hiess es so schön in der Ausbildung? Forming, Storming, Norming, Performing und Closing.

Natürlich ist der Übergang von einer zur nächsten Phase fliessend, aber gerade die beiden letzten laufen parallel. Meine kleine Gruppe von 10 Kindern hat einen soliden Zusammenhalt gefunden, jeder hat sein Plätzchen und seine Rolle, der Alltag rollt, die Kinder können jeder in seinem Rhythmus "performen" und brauchen mich nur noch am Rande. Wie schön!
Einige sind bereits in der letzten Phase angekommen, sie haben den Kindergarten vor Augen und beginnen innerlich damit, mit der Spielgruppe abzuschliessen. Meine Geschichten dürfen ruhig ein bisschen länger und komplexer sein, damit ich mir ihre Aufmerksamkeit sichere. Neue Spiele müssen her, damit es für jeden noch etwas zu entdecken gibt. Und wenn es das Wetter zulässt, bringt das Spiel im Freien genügend Abwechslung und Spielideen, die im Winter im Haus stattfanden.

Nicht nur die Kinder blicken in Richtung Kindergarten: auch einige Eltern spüren, dass ihr Kind nun für den Kindergarten bereit ist. Das war noch vor einigen Wochen für gewisse schwierig. Wenn Sam zu seinem Mami sagt: "d'Finke ziehn ich allei aa, Mami!", dann ist das für Mami eine unmissverständliche Autonomie-Botschaft: ich kann das. 
Die vier Kinder, die mir auch nächstes Jahr in meiner neuen Gruppe erhalten bleiben werden, haben sich in diesem Jahr stark entwickelt und ich freue mich bereits jetzt, sie als "die Grossen" in der Gruppe zu wissen.

Closing… auch ich darf abschliessen. Wer wird mir am meisten fehlen? Der kleine Clown, der immer für Stimmung sorgte im Kreis? Die Prinzessin, welche ich mit Vorsicht aus ihrem stummen Schlösschen zu locken versuchte? Der Pirat, dessen Kräfte oft auf Kissen statt andere Kinder gerichtet werden musste? Jeder von ihnen hat meine Schatzkiste von Erfahrungen gefüllt und ich bin für jeden von ihnen dankbar.
Ich geniesse die Routine, die sich im Laufe des Jahres eingependelt hat und doch wird es wieder eine spannende Herausforderung sein, die neuen Kinder in diesen Zyklus einführen zu dürfen.


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