Die Spielgruppe ist wie eine Zauberkiste: man weiss zu Beginn des Schuljahres nicht so genau, was sie beinhaltet, tausend Dinge können daraus entstehen, welche mich zum Staunen, zum Lachen, zum Mitfiebern oder Nachdenken bringen. In loser Folge lade ich Euch zu verschiedenen Vorstellungen ein.

Der Zauberstab liegt nicht in meiner Hand. Die Kinder sind es, die mit ihrer Art die Welt zu sehen, die Dinge zu erleben und die Spielgruppenleiterin mitwirken zu lassen, aus der Spielgruppe ein Erlebnis machen.

Hereinspaziert...

Montag, 24. Juni 2013

Basteltipp - Zum Abschied eine Pinnwand für Fotos und Allerhand

Kleine Pinnwände in der Grösse 20 x 30 cm haben wir mit Korken in verschiedenen Farben gestempelt (Rand und Pinnfläche). Die artistische Freiheit lässt natürlich nebst stempeln auch mischen, schmieren, kreisen und den Korken auf der Fläche herumrollen lassen zu. So entstehen ganz unterschiedliche Kunstwerke. Der Rand wird mit Glitzersteinchen und Pailletten beklebt.
Fotos, die vor kurzem auf dem Spielplatz entstanden, vervollständigen das Erinnerungsstück, welches die Kinder mit Stolz am letzten Spielgruppentag nach Hause tragen.
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Sonntag, 23. Juni 2013

Geburtstagsritual

Ich bin jedes Spielgruppenjahr auf's neue erstaunt, wie schnell die Kinder das Geburtstagsritual verinnerlicht haben. Wenn wir im August oder September die ersten Geburtstage feiern, ist das Lieder singen, das Kerzen anzünden und die diversen Spiele eine längere Zeremonie. Pia, die ich einmal in meiner Gruppe hatte, konnte es im Dezember schon kaum mehr erwarten, bis endlich IHR Tag gefeiert wurde. Ihr Mami erzählte mir gar, dass die Feierlichkeiten in der Familie beinahe von dem langersehnten Ritual in der Spielgruppe in den Schatten gestellt wurden. Als Pia endlich auf ihrem Geburtstagsthron sass, bestimmte sie den Rhythmus der einzelnen Schritte und sauste auf diese Weise in gefühlten 7 Minuten durchs Programm! Fast hätte sie vergessen die einzelnen Spiele, in denen sie im Mittelpunkt stand, zu geniessen...



Für das nächste Jahr habe ich im Spielgruppenladen eine Karton-Schatzkiste gekauft. Ich habe sie entsprechend dekoriert und fülle sie mit Schaumstoffschnipsel. Und so werden wir feiern:


  • Im Kreis sitzend steht auf der Schatzkiste der Geburtstagsholzkuchen. Wir zünden gemeinsam zählend die Kerzen an. In verschiedenen Sprachen singen wir alle gemeinsam Happy Birthday, sicher aber in der Sprache des Kindes.
  • Das Kind bläst die Kerzen aus, anschliessend darf es die Schatzkiste öffnen. Darin liegt das Piraten-Wimmelbuch von Ali Mitgutsch.
  • Es sucht sich ein oder zwei "Gspänli" aus und sie dürfen dieses Buch in der Garderoben gemeinsam anschauen.
  • In der Zwischenzeit verstecken wir eine Musikdose irgendwo im Spielgruppenraum. Dann holen wir das Geburtstagskind wieder. Es hört die Musik und muss dem Gehör nach die Dose finden. Darin befindet sich ein Kartonkärtchen.
  • Zurück im Kreis dürfen alle Kinder bei mir ein Kleberli holen, das sie beim Geburtstagskind aufs Kärtchen kleben - so entsteht eine farbige Glückwunschkarte von uns allen.
  • In einem "Meer" (blau angemalte Kartonkiste) darf das Kind ein Schoggi-Glückskäfer fischen (dazu habe ich jedem Schoggi-Käfer ein Gümmeli mit abstehender Schlaufe umgebunden, damit sie es leichter haben beim Fischen)
  • Wir öffnen nochmals die Schatzkiste und nun darf das Kind in den Schaumstoffschnipsel nach seinem Geschenk wühlen - ein eingepacktes Pixie-Büchlein.
  • gemeinsam sitzen wir an den Tisch und geniessen ein allenfalls mitgebrachter Kuchen oder Znüni.



Sonntag, 9. Juni 2013

das kleine Plus



Bisher nannte ich mich einfach Spielgruppenleiterin, aber nach abgeschlossener Ausbildung und ab August  werde ich eine Spielgruppe plus führen dürfen.
Gemäss der IG Spielgruppen Schweiz und der Bildungsdirektion vom Kanton Zürich bedeutet das: "Spielend werden Sprachkompetenzen gezielt erweitert. Wie in herkömmlichen Spielgruppen wird gespielt und mit verschiedensten Materialien gewerkt. Dazwischen erfolgen gezielte Sprachfördersequenzen, die sich an den entwicklungsbedingten Bedürfnissen und Möglichkeiten der Kinder orientieren. Im Spiel und mit viel Spass werden sowohl die kommunikativen Kompetenzen als auch das Sprachverständnis und die Erweiterung des Wortschatzes gefördert."
Das Konzept der Spielgruppe plus sieht vor, dass ihr eine Trägerschaft finanziell unter die Arme greift. Es war ein langer und manchmal aufreibender Weg durch verschiedene Sitzungen mit diversen Instanzen, um schliesslich zu einer Mitfinanzierung zu gelangen. Es wurde mir bewusst, wie viel mein eigener Wille die Sache voranbringen musste und was für Hürden entmutigend wirkten. Nun wird die Schulgemeinde und die ref. Kirchgemeinde meine Spielgruppe mit einem Beitrag und Räumlichkeiten zu reduziertem Preis unterstützen. Ich bin dankbar in einer Gemeinde zu leben, die den Nutzen der Spielgruppe plus einsieht. Erzählungen von Kolleginnen erinnern mich daran, dass dies bei weitem nicht überall so ist. Die Spielgruppe plus wird zu zweit geführt. Ich habe eine Assistentin gefunden, die mir ab August tatkräftig zur Seite stehen wird. Soweit die strukturellen Veränderungen.
Und was ist im Alltag anders?
Wie  für einige meiner Berufskolleginnen war es schwierig sich vorzustellen, was dieses Plus bedeutet. Haben wir nicht bis jetzt schon immer Spiele mit den Kindern gemacht, Geschichten erzählt, ihre Taten kommentiert, die Tiere, Farben, Früchte, Verkehrsmittel benannt und automatisch beim Spielen im Verkäuferliladen mit eingebunden? Was macht es aus, dass wir nun von der Spielgruppe zur Spielgruppe plus wechseln?
Den "Malermeister" habe ich schon oft mit den Kindern im Kreis gespielt. Seit der Ausbildung bin ich mir einfach bewusster, dass ich die Kinder damit gezielt ans Lernen der Farben hinführe. Jedes Mal, wenn ein Kind Geburtstag hat, werden Kerzen gezählt. Jetzt weiss ich, wie wichtig dieses wiederholte Zählen für Kinder mit fremdsprachigem Hintergrund ist und welchen Lerneffekt es hat. Aus dem Bauch heraus werden wohl sehr viele Spielgruppenleiterinnen sprachliche Interaktionen mit den Kindern eingegangen sein, ohne zu wissen, welche wichtige Aufgabe sie damit erfüllen. Dank der Ausbildung ist nun der Fokus gezielt auf die Sprache gerichtet. Für mich ist es eine neue Aufgabe herauszufinden, welche Spiele, Lieder und Rituale dieser Vorgabe am besten gerecht werden. 

Samstag, 8. Juni 2013

Tag der offenen Tür

Auch dies wieder eine neue Erfahrung für uns: wir öffnen unsere Türen und laden bei Kaffee und Kuchen an diesem sonnigen Junitag zur Entdeckungsreise in unsere Spielgruppenräume ein.
Den Stein des Anstosses gab uns die IG Spielgruppen Schweiz mit ihrem Aufruf zur Nationalen Spielgruppenaktion "Spielgruppen treiben es bunt". So können wir uns als einzelne Gruppen als einen Teil des Ganzen fühlen - eine schöne Idee.

Ein bisschen Farbe, ein Kessel Strassenmalkreiden, Knete für fleissige Händchen, einige freiwillige Kuchenbäckerinnen, ein bisschen Kinderschminke,  ein Informationsstand und schon ist ein Anlass entstanden.


Wir waren im Vorfeld etwas unsicher, wie viele Interessenten zu diesem Aufruf erscheinen würden. Obwohl wir nur für zwei Stunden unsere Türen öffneten, waren viele Eltern mit ihren Kindern anzutreffen und es wurde rege Fragen gestellt, die Räume besucht, die Leiterinnen kennen gelernt. Gemessen am diesjährigen Erfolg, werden wir bestimmt auch in Zukunft unsere Lokale öffnen und mit diesem farbigen Anlass auf uns aufmerksam machen.


Sogar der Kuchen war farbenfroh!